Paarübungen

Für Paare, Partner und Singles

showcase

Sprache auswählen

Hello Casino

pdfDownload PDF

Ängstliche Bindungspersonen müssen bei einem möglichen Dating-Partner besonders auf Folgendes achten: 

zahlen-flippig-nr1 Kriterium

Ihr (Dating-) Partner sucht Nähe nicht nur dann, weil es gerade gut in der Beziehung läuft, sondern er sucht die Verbindung insbesondere auch dann, wenn es gerade nicht so gut läuft in der Beziehung, zum Beispiel wenn irgendein Problem da ist.

Begründung

Als ängstliche Bindungsperson ist für Sie Nähe ein wichtiger Ort der Beruhigung. Wenn ein (Dating-) Partner sich nur mit einer gewissen Distanz wirklich sicher fühlt in der Beziehung, so wird das unweigerlich zu grossen Konflikten führen. Gerade wenn es nicht so gut läuft in der Beziehung, suchen Sie die Nähe zum Partner, damit es wieder besser weiter geht. Ein (Dating-) Partner, der nur dann die Verbindung zulässt oder sucht, weil Sie gerade keine Probleme haben, ist für Sie ungeeignet. 

zahlen-flippig-nr2 Kriterium

naegel shutterstockIhr Dating-Partner sollte von sich aus, als Erster, auch ungefragt, affektive Gesten zu geben fähig sein. 

Begründung

Sie brauchen in der Regel explizite Nähe und Intimität. Nicht unbedingt im sexuellen Sinne (dies vielleicht auch), sondern vor allem im Sinne von affektiven Gesten. Das schliesst Händchenhalten, Umarmungen, Schulterberührungen, Küsse etc. ein, also eher viel affektive Gesten statt Sparsamkeit. Ist er / sie eher verschwenderisch oder "geizt" der Dating-Partner damit? Er sollte eher verschwenderisch sein und unkompliziert.

zahlen-flippig-nr3 Kriterium

Ihr Dating-Partner sollte keine sogenannten "gemischten Signale" von sich geben.

Begründung

Unter gemischten Signalen versteht man vor allem, dass er Ihnen einmal das Gefühl geben kann, er (sie) sei wirklich interessiert an Ihnen. Das nächste Mal aber wirkt der (Dating-) Partner distanzierter und abweisender, um beim übernächsten Mal wieder Interesse zu zeigen und so weiter. Achten Sie also darauf, ob die "Beziehungsabsichten" sich stabil und konsistent über die (Dating-) Zeit entwickeln respektive bleiben. Als ängstliche Bindungsperson reagieren Sie sehr sensibel auch auf kleinere Zeichen der Zurückweisung und Nicht-Verfügbarkeit.

Tipp: Sollten Sie hier unsicher sein, zeigen Sie Ihre Unsicherheit und achten Sie darauf, ob Sie eine "sichere Antwort" bekommen, die Ihr Bindungssytem aus dem Alarm herausführt.  

zahlen-flippig-nr3 Kriterium

Sie brauchen einen (Dating-) Partner, der von sich aus sagen kann, was er fühlt, wieiviel er für sie fühlt, wann er genug hat und wann er gerade nicht genug von Ihnen haben kann. Er sollte Ihnen zudem beim effektiven Kommunizieren Ihrer Beziehungsbedürfnisse helfen.

Begründung

Als ängstliche Bindungsperson müssen Sie stets sicher wissen, wo Sie in der Beziehung zu Ihrem (Dating-) Partner stehen. Unterlässt Ihr (Dating-) Partner klare emotionale Aussagen, wartet Ihr (Dating-) Partner lange, bis er Sie ins Bild setzt, was bei ihm respektive bei ihr gefühlsmässig läuft? Das wäre für Sie als ängstlicher Bindungspartner eine (zu) grosse Herausforderung und könnte schnell zu Konflikten führen. Ebenso ist seine Bereitschaft wichtig, beim Formulieren Ihrer Beziehungsbedürfnisse mitzuhelfen, weil eine ängstliche Bindungsperson oftmals das Wichtige nicht sagt oder dann in Form eines (angriffigen oder passiv-aggressiven) Protestes.

Ängstlich trifft auf Vermeider

Dieser Match ist die schwierigste Paarung, weil der Ängstliche oftmals sichere Antworten braucht, während der Vermeidende genau diese Absicherung und Zusicherung von Nähe eher scheut. Für den "Ängstlichen" ist Nähe zwingend ein Ort der Beruhigung. Für den "Vermeider" wird Nähe schnell ein Ort von Unsicherheit, vor allem wenn es gerade nicht so gut in der Beziehung läuft oder irgendein Problem da ist.

Vermeidende Bindungspersonen aktivieren in der Kennenlernphase das Bindungssystem der Ängstlichen, die sich physiologisch sogar durch Vermeider stimuliert fühlen. Diese Stimulation und Aufregung wird vom Ängstlichen oftmals mit "Verliebtsein" verwechselt. Es ist aber nicht Verliebtsein! Es ist nur Ihr Bindungssystem, das sich unsicher anfühlt bei gleichzeitigem Interesse für eine potentielle Bindungsperson.

Dieses Aufeinandertreffen geschieht recht häufig. Das hat damit zu tun, dass sowohl "Ängstliche" wie auch "Vermeidende" im Durchschnitt häufiger in ihrem Leben Single sind, weil deren Beziehung rein statistsich betrachtet weniger lang dauern. Sie sind also häufiger im "Datingpool" zu finden. Folgende Überlegungen kommen noch dazu: "Vermeidende" binden sich sehr selten an andere vermeidende Partner, weil keiner der beiden ausreichend Nähe herzustellen bereit ist. "Sichere" sind, obwohl statistisch in der Mehrheit (zoom-link) seltener auf dem "Markt" und haben Tendenz, einen ähnlich sicheren Partner zu suchen. 

Ängstlich trifft auf Ängstlich

Grundsätzlich kann das eine gute Paarung sein, wenn beide Partner von Anfang an Sorge um die Unsicherheiten des anderen tragen und auf diese Unsicherheiten verständnisvoll und nicht kritisch reagieren. In der Regel sollte das ziemlich automatisch gelingen. Es kann aber sein, dass einer der beiden ängstlichen Partner zwar viel Empathie für sich benötigt, aber zu wenig dem anderen geben kann. Wenn beide sich ihres ängstlichen Bindungscharakters ausreichend bewusst sind, dann sollte dieses Problem aber lösbar sein. Die Gefahr besteht bei einer solchen Paarung, dass zuviel Nähe und zu wenig Autonomie und Eigenständigkeit zugelassen wird. Eine solches Paar muss lernen, dass es trotz Unsicherheiten für eine langfristige Beziehung gesünder und besser ist, sich gegenseitig zu ermutigen, Dinge und Aktivitäten auch mal alleine zu machen oder mit Freunden ohne den Partner.

Schlecht ist diese Paarung, wenn keiner der beiden Verständnis für die (gleichen!) Nöte des anderen hat. Dann sind Eskalationen vorprogrammiert und die Beziehung wird nach der ersten Verliebtheit ins Negative kippen. 

Ängstlich trifft auf Sicher

Das wäre Ihr idealer Bindungspartner: Eine Person mit sicherem Bindungsstil. Leider ist es oftmals so, dass Ängstliche diese Personen als "langweilig" und zu wenig aufregend empfinden. Sie verlieren unter Umständen zu schnell das Interesse an solchen Personen und geben zu schnell auf, bevor sie sich tatsächlich verlieben können oder zumindest ein echtes Interesse entwickeln. Das hat damit zu tun, dass sichere Bindungspersonen Ihr Bindungssystem nicht aktivieren (also nicht in Alarm versetzen). Fälschlicherweise verwechseln Sie diesen gesunden Zustand mit "mangelndem Interesse" an dieser Person. Bleiben Sie bei Personen länger dran, die Sie zuerst ein bisschen langweilig empfinden, denn die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass dies die sicheren Bindungspersonen sind. Unternehmen Sie viel mit ihnen und geben sich die Chance, einen solchen Menschen lieben zu lernen. Sie werden es, zumindest von der Bindungssicherheit her, nicht bereuen!