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Die Herkunftsfamilie des einen Partners ist immer auch die Schwiegerfamilie des anderen Partners und umgekehrt. Diese zusätzlichen Bindungen rund um die eigene "Zelle" werden noch bedeutsamer, wenn bei den Partnern gemeinsame Kinder da sind. Dann werden die Eltern der Partner nämlich Grosseltern und gemäss genetischer Mathematik verbindet sie mit ihren Enkelkinder im Durchschnitt 1/4 der Gene.

Das Verheiraten der Kinder mit einem vorteilhaften Partner war während sehr langer Zeit auch eine strategische Aufgabe der Eltern. Diese Aufgabe wurde strategisch angegangen in dem Sinne, dass das Überleben des eigenen Clans wenn immer möglich verbessert werden sollte: Hilfeleistungen, Solidarität, Status, Macht, Dominanz, Bewahrung von Traditionen und Herkunft, aber auch Abzahlung von Schulden via Heirat und vieles mehr spielten in diesen elterlichen Überlegungen eine Rolle.

Diesen elterlichen Überlegungen zuwider liefen die eigenen Interessen der Partner. Aber auch die Gefühle und Emotionen der Verliebten hatten mit diesen strategischen Überlegungen oftmals nichts am Hut. Die Weltliteratur ist voll von diesem Konflikt.

Während diese Art von strategischer Einflussnahme vor allem in den modernen Gesellschaften stark abgenommen hat, so ist die Liste der Paarprobleme aufgrund von Problemen mit den Schwieger- und Herkunftseltern nach wie vor recht beeindruckend.

Herkunftsfamilie und Schwägerfamilie als Ressourcen

Es darf hingegen nicht genug betont werden: Viele Paare, gerade mit Kindern, erleben schöne und wertvolle Bindungen zu ihren Eltern und den Verschwägerten. Es sind die Ratschläge, das Beistehen in wichtigen Momenten, das Aushelfen beim Hüten der Kinder, das Teilen von Erlebnissen und viele andere Verbindungen, welche das eigene Paar- und Familienleben organisatorisch erleichtern, von der Qualität her bereichern, verlässlicher und lebendiger gestalten.

 

Paarprobleme aufgrund der Herkunftsfamilie

Es gibt sicher verschiedene Möglichkeiten, Paarprobleme zu benennen, die aufgrund der Herkunftsfamilie entstehen. Eine Möglichkeit ist es, diese Probleme zu unterscheiden in Probleme rund um Solidarität und Loyalität einerseits und um Probleme mit (zu viel oder zu wenig) Nähe andererseits.

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Solidarität mit der Herkunftsfamilie bei Krankheit, Älterwerden und anderen Schwierigkeiten

  • Im Falle von Krankheit durchs Älterwerden beispielsweise ist die Solidarität der Söhne und Töchter mit ihren älter werdenden Eltern eine moralische Verpflichtung. Dieser Verpflichtung nachzukommen kann sehr zeitintensiv und belastend sein und somit auch Zeit und Ressourcen von der Partnerschaft weg zur Herkunftsfamilie hin verlagern.
  • Es kann passieren, dass die Eltern beider Partner gleichzeitig Unterstützung und Hilfestellung brauchen. Dies führt zwangsläufig zu einer Belastung für die Partnerschaft, da keiner der Partner im vollen Masse für den anderen mehr da sein kann.
  • Probleme von Geschwistern: Häufig beanspruchen Probleme von Brüdern und Schwestern nicht so sehr Zeit und Ressourcen, sondern beeinträchtigen die psychische Verfassung des blutsverwandten Partners. Diese Beeinträchtigung kann sich auch auf die Partnerschaft auswirken.

Loyalität im Falle von Konflikten

Der blutsverwandte Partner hat gegenüber seiner Herkunftsfamilie einen neue Botschaft: "Ich kann nicht mehr bedingungslos loyal sein im Falle eines Konfliktes zwischen meiner Herkunft und meiner neuen "Zelle". Er muss seiner Herkunftsfamilie klar machen, dass er hinter seinem Partner respektive Partnerin steht und nicht ohne weiteres auf Seiten seiner Eltern.

Diese Botschaft ist einerseits wichtig für die Bindung selber, so dass sich der nicht-blutsverwandte Partner unterstützt statt alleine gelassen fühlt. Andererseits ist diese Haltung ein notwendiges Zeichen an die Herkunftsfamilie, dass es neue Grenzen gibt, die sie zu respektieren haben.

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Probleme rund um Nähe

Einige typische Probleme können mit dem Begriff "Nähe" beschrieben werden. Es kann Probleme geben aufgrund von zu viel Nähe. Genau so kann es Probleme geben aufgrund von zu wenig Nähe (zoom-link).

Probleme aufgrund von zu viel Nähe zur Herkunftsfamilie

  • Einmischung der Herkunftsfamilie(n) in das Paarleben. Darunter fallen Einmischung in den Lebenstil oder auch Einmischung in die Erziehung der Kinder sowie allgemein übertriebene Einflussnahme auf den Sohn oder die Tochter.
  • Wenig oder geringe Ablösung von seiner Herkunftsfamilie als Sohn oder Tochter.
  • Die Herkunftsfamilie hat zu grosse Ansprüche an Verfügbarkeit, Zeit und Ressourcen an den Sohn / Tochter, was sich negativ auf die eigene Partnerschaft auswirkt: Weniger Zeit und Ressourcen für die eigenen Partnerschaft und Familie (Beispiel zoom-link)
  • Im Streit- oder Konfliktfall Loyalität gegenüber der Herkunftsfamilie statt Loyalität gegenüber der eigenen "Zelle" (der eigenen Partnerschaft / Familie)

Probleme aufgrund von zu wenig Nähe zur Herkunftsfamilie

  • Eine der Herkunftsfamilien (oder beide) lehnen die Bindung ihres Sohnes / Tochter ab oder begegnen ihr mit latenter oder offener Kritik und Skepsis. Das kann eine grosse Belastung sein für die Partnerschaft.
  • Die Herkunftsfamilie wird (oder wurde schon länger) als Belastung empfunden. Zum Beispiel weil Zerwürfnisse, latente oder offene Konflikte bestehen, die ungelöst oder nicht mehr lösbar sind. Gehören gemeinsame Kinder zur Partnerschaft, so haben diese Kinder ein unter Umständen schwaches oder gar kein Verhältnis zu diesen Grosseltern.
  • Der Sohn / die Tochter empfindet die Unterstützung durch die Herkunftsfamilie als mangelhaft oder sie kann aufgrund von geografischer Distanz gar nicht geleistet werden. Diese mangelnde Unterstützung kann real zu einer Überforderung und stärkeren Lebensbelastung führen, welche sich negativ auf die Partnerschaft auswirkt, weil potentiell vorhandene Ressourcen an Unterstützung einfach brach liegen bleiben.

 

Paarprobleme aufgrund der Schwiegerfamilie

Es gibt sicher verschiedene Möglichkeiten, Paarprobleme zu benennen, die aufgrund der Schwiegerfamilie entstehen. Eine Möglichkeit ist es, diese Probleme zu unterscheiden in Probleme rund um Solidarität und Loyalität einerseits und um Probleme mit (zu viel oder zu wenig) Nähe andererseits.

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Solidarität mit der Schwiegerfamilie bei Krankheit, Älterwerden und anderen Schwierigkeiten

  • Verwandtenunterstützung bedeutet für den nicht-blutsverwandten Partner, dass er nachgeordnet (subsidiär) solidarisch sein sollte. Das heisst, er sollte da sein für den beanspruchten Partner, ihm Hilfe anbieten etc. Es bedeutet auch generell echte emotionale Anteilnahme am Schicksal der Schwiegereltern. Wenn diese nachgeordnete Hilfe und Anteilnahme nicht bedarfsgerecht geleistet wird, dann kann der beanspruchte Partner sich im Stich gelassen fühlen.
  • Es kann sein, dass vor allem der Schwiegerpartner Zeit und Ressourcen investiert im Falle von Krankheit oder anderen Schwierigkeiten, die die Eltern des blutsverwandten Partners haben. Das heisst, der Schwiegersohn oder die Schwiegertochter ist vor allem präsent und hilfreich anstelle des blutsverwandten Partners (Sohn oder Tochter der hilfsbedürftigen Eltern). Wenn dies so zwischen den Partnern vereinbart wurde und der Schwiegerpartner willentlich die Arbeit übernimmt, ist das nicht weiter problematisch, sondern im Gegenteil ein Beleg für ein funktionierendes familiäres Netz der Verantwortungsübernahme und Unterstützung. Geschieht dies allerdings ohne klare Vereinbarung, dann kann daraus ein Partnerschaftsproblem entstehen (Missbrauch, Ausnützen des Schwiegerpartners).

Loyalität gegenüber Schwiegerfamilie

  • Der nicht-blutsverwandte Partner (Schwiegerpartner) hat gegenüber seiner Schwiegerfamilie ein neues Band der Loyalität. Dieses Band der Loyalität ist auch ein soziales, nach aussen gerichtetes Band: Die Loyalität gilt ebenso gegenüber Dritten, aussentstehenden Personen. Wenn beispielsweise die Schwiegertochter öffentlich über ihre Schwiegerfamilie "herzieht" (schlecht redet), dann kommt das im schlimmsten Fall einer Beschämung des blutsverwandten Partners gleich. Das hat in der Regel negative Auswirkungen auf die Partnerschaft.
  • Es kann Loyalitätskonflikte geben im Sinne von ungerechter Behandlung oder Ungleichbehandlung der jeweiligen Schwiegerfamilien (oder Herkunftsfamilien, was hier auf das Gleiche herauskommt). Wichtig wäre eine ausgewogene Behandlung und gerechte Lösungen oder zumindest solche Lösungen, die von möglichst allen Seiten als "gerecht" aufgefasst werden können (Beispiele zoom-link).
  • Die Loyalität gegenüber der eigenen Herkunftsfamilie dehnt sich auf die Schwiegerfamilie aus. Im Konfliktfalle sollte aber die Loyalität dem eigenen Partner gegenüber höher sein als gegenüber den Schwiegereltern. Ansonsten entsteht eine Bindungsverletzung, weil die Schwiegereltern wichtiger wären als der eigene Partner (Beispiel zoom-link).
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Probleme rund um Nähe

Einige typische Probleme können mit dem Begriff "Nähe" beschrieben werden. Es kann Probleme geben aufgrund von zu viel Nähe. Genau so kann es Probleme geben aufgrund von zu wenig Nähe (oder zu viel Distanz).

Probleme aufgrund von zu wenig Nähe zur Schwiegerfamilie

  • Wenig oder keine Unterstützung durch die Schwiegereltern für den Schwiegersohn / die Schwiegertochter (zeitlich, psychologisch-moralisch, materiell). Es werden kaum oder keine Angebote der Hilfestellung gemacht an den Schwiegersohn / die Schwiegertochter.
  • Keine oder wenig Sympathie und Akzeptanz für den Schwiegersohn / Schwiegertochter (Beispiele zoom-link).
  • Keine Sympathiegefühle für die Schwiegereltern. Skepsis und Ablehnung dieser zusätzlichen Bindung durch den Schwiegerpartner. Dies kann gegebenenfalls Loyalitätsprobleme beim blutsverwandteln Partner hervorrufen. Er / sie kann sich indirekt abgelehnt fühlen, da seine Familie gemieden oder nicht geschätzt wird.

Probleme aufgrund von zu viel Nähe zur Schwiegerfamilie

  • Die Schwiegerfamilie nimmt einen zu grossen Einfluss auf den Schwiegerpartner oder versucht, einen solchen Einfluss zu nehmen: Bezüglich Haltungen, Entscheidungen und sozialem Verhalten der Schwiegertochter oder des Schwiegersohnes. Dieses Problem führt oft zu einem Rückzug des (gekränkten) Schwiegerpartners und somit zu wenig Nähe oder vermiedener Nähe.
  • Die Schwiegerfamilie hat zu grosse Ansprüche an Verfügbarkeit, Zeit und Ressourcen an den nicht-blutsverwandten Partner (Schwiegerssohn / -tochter), was sich negativ auf die eigene Partnerschaft auswirkt: Weniger Zeit und Ressourcen für die Partnerschaft und die Kinder (Beispiel zoom-link).
  • Der nicht-verwandte Partner (Schwiegersohn / -tochter) erhält eine bevorzugte Behandlung durch seine Schwiegereltern im Vergleich zum blutsverwandten Partner (Abwertung des eigenen Sohnes / Tochter).
  • ...

 

Drei Beispiele

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1. Ablehnende Schwiegerfamilie

Martas Mutter war zeit ihres Lebens eine sehr dominante, rechthaberische Person, die sich in alle Belange ihrer Tochter einzumischen verstand. Martas Revolte gegen ihre Mutter war ebenso stets heftig gewesen, aber schliesslich war es ihre Mutter, und deshalb gab sie ihr oft nach. Martas Mutter hatte noch nie irgendeinen Freund akzeptiert, den Marta nach Hause brachte. In einer Mutter-Tochter-Eskalation, als Marta bereits 28 Jahre alt war, schlug die Mutter Marta ins Gesicht. Das war für Marta der Schlusspunkt ihrer Beziehung zu ihrer Mutter. Zu Ihrem Vater behielt Marta in den folgenden Jahren den Kontakt aufrecht, obwohl dieser sich noch nie wirklich vor ihre Mutter hinstellte, um ihr Grenzen zu setzen. Das gewaltgeprägte Erbe wog für Marta schwer.

Als sie mit 36 Jahren ihren heutigen Partner Oscar kennen lernte und kurz darauf von ihm mit ihrer heute fünf Jahre alten Tochter schwanger wurde, da liess ihre Mutter keine Gelegenheit aus mitzuteilen, dass dies der falsche Mann sei. Diese ablehnende Reaktion durch die Herkunftsfamilie Martas war der Hauptgrund, weshalb Oscar es vorzog, Marta nicht zu heiraten. Sie leben bis heute in einer eheähnlichen Beziehung, aber ohne den formellen Status.

Trotz bereits bestehender Distanz zu ihrer Mutter brachte diese es mit der Zeit fertig, dass die meisten Verwandten ähnlich distanziert und kritisch auf diese Partnerschaft reagierten. Sie wurden als Paar geschnitten. Bei Einladungen liess man ihren Partner weg etc. Es wurden auch rufschädigende Geschichten über Oscar herum geboten, die gewisse Probleme aus seiner Vergangenheit übertrieben darstellten. So hatte er vor einigen Jahren für sein damaliges Geschäft Konkurs anmelden müssen.

Als halbwegs gläubige Katholikin war es Marta wichtig, dass ihre Tochter getauft wurde. Die Verwandten, insbesondere ihre Mutter, bestanden darauf, dass sie nur an der Taufe teilnehmen würden, wenn Oscar nicht dabei sei. Marta fügte sich diesem Familienwunsch. Ihr Partner, Vater des Kindes, akzeptierte Marta zuliebe diese bizarre Entscheidung. Er kam als Zaungast zur Taufe und blieb hinten in der Kirche versteckt stehen. Er hätte nach all den Vorfällen und Streitereien auch keine Lust gehabt, Martas Verwandtschaft persönlich zu begegnen.

Die ablehnende, ja feindselige Haltung gegenüber Oscar verunsicherte das Paar während Jahren und brachte oftmals Streit. Trotz des grossen Wunsches von Marta nach einem zweiten Kind sperrte sich Oscar immer dagegen. Mittlerweile 46 Jahre alt trauert Marta oft über das Fehlen eines Bruders oder Schwesters für ihre Tochter.

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2. Alter und Krankheit bei den Eltern

Annettes Mutter war während mehreren Jahren pflegebedürftig. Annette kümmerte sich während dieser Zeit aufopferungsvoll um ihre verwittwete Mutter. Sie ging am Anfang zu allen Arztbesuchen mit, organisierte die Spitex, und als die Mutter im Pflegeheim war, so hielt Annette einen intensiven Kontakt aufrecht. Sie hatte zwar Hilfe von ihrer Schwester, doch deren Beziehung zur Mutter war seit jeher schlechter als jene von Annette. Deshalb blieb vieles an Annette hängen. Das Miterleben, wie ihre Mutter langsam, aber sicher dem Tod entgegen ging, war für sie sehr belastend. Es nahm viel Raum und Zeit in Anspruch, auch in der Beziehung zu ihrem Mann Thomas. Dieser unterstützte Annette so gut es ging. Phasenweise konnte er sein Arbeitspensum reduzieren, damit Annette mehr Zeit hatte für ihre Mutter.

Während dieser Jahre hatte das Paar deutlich weniger Zeit füreinander. Thomas fühlte sich oftmals alleine gelassen mit seinen Sorgen. Er hatte in Annette eigentlich eine aufmerksame Zuhörerin, aber mit zunehmender Pflegedauer war Annette ihm gegenüber unsensibler. Eigentlich war sie meistens zu erschöpft, um sich noch mehr Sorgen anzuhören. Als Thomas Probleme hatte mit seinem Chef, überlegte er ernsthaft, seine Stelle zu wechseln. Er unterliess es aber, Annette überhaupt etwas davon zu erzählen. Drängender war für Thomas jedoch die sexuellen Probleme, die sie als Paar schon seit langem hatten. Annette hatte selten Lust - dies war schon so, bevor sie sich so intensiv um ihre Mutter kümmerte. Er wäre gerne dieses Problem aktiv mit Annette angegangen. Aber Annette trat nicht auf seinen Vorschlag ein, eine Paarberatung deswegen zu machen. Sie habe genug um die Ohren mit ihrer Mutter.

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3. Problematische Loyalität zur Schwiegerfamilie

David arbeitete schon sein ganzes Berufsleben im Familienbetrieb, der sein Vater führte. Eigentlich hätte er schon als junger Mann gerne etwas anderes gemacht oder dann den Betrieb vom Vater übernehmen wollen. Doch sein Vater dachte nicht daran, die Führung abzugeben.

David hatte zwei Kinder mit Elsa und war verheiratet. Elsa stieg schon sehr bald nach der Heirat in den Familienbetrieb ein und übernahm grosse Teile der Administration und der Buchhaltung. Elsa wäre eigentlich lieber die ersten zwei Jahre zu Hause geblieben nach der Geburt des ersten Kindes. Aber weil sie dachte, es werde von ihr erwartet, stieg sie bereits vier Monate nach der Geburt ins Geschäft wieder ein und organisierte eine Fremdbetreuung. Als das zweite Kind ein paar Jahre später auf die Welt kam, konnte sie sich wenigstens ein bisschen gegenüber ihrem Schwiegervater durchsetzen und blieb das erste Jahr ganz zu Hause. Ihr Mann, David, unterstützte das Vorhaben, was allerdings zu Streit mit seinem Vater führte.

Als die Mutter von David schwer krank wurde, bat diese Elsa zu sich. Sie bat Elsa, alles zu tun, damit ihr Sohn, David, möglichst immer dem Familiengeschäft treu bleibe und seinem Vater immer zur Hand gehen würde. Elsa versprach ihrer Schwiegermutter am Sterbebett, dass sie sich dafür einsetzten würde.

Als David drei Jahre später die Gelegenheit hatte, ein Restaurant zu übernehmen, wollte er das Wirtepatent machen. Doch Elsa redete ihm dieses Vorhaben aus, obwohl sie sah, dass ihr Mann zunehmend unglücklich neben seinem Vater herarbeitete, ohne wirklich die Möglichkeit zu haben, die Führung des Betriebes zu übernehmen.

Nach dem Tod des Vaters von David stellte sich heraus, dass der Betrieb stark verschuldet war. David erbte einen Betrieb, der finanziell dermassen angeschlagen war, dass er bereits nach einem halben Jahr Konkurs anmelden musste. Er hatte von der desolaten Situation nichts gewusst - sein Vater hatte ihn nie informiert.