Unser Bindungssystem hat verschiedene Subsysteme. Eines davon ist der Fürsorgestil, den wir haben, wenn wir mit einem Partner zusammen sind. Der Fragebogen zur Bewertung der Fähigkeit zur Fürsorge bewertet Ihren Fürsorgestil nach vier Dimensionen: Aufrechterhaltung der Nähe, Empfänglichkeit, kontrollierende Fürsorge und ängstlich-zwanghafte Fürsorge. Referenzverweis:

Das Fürsorgesystem als Teil des Bindungssystems
Das Fürsorgesystem ist Teil des Bindungssystems und reagiert auf die Bedürfnisse anderer, wenn eine nahestehende Person sich Ihnen zuwendet, um einen sicheren Hafen in Zeiten von Gefahr und Stress zu finden oder bei Ihnen eine sichere Basis sucht, um (sich selber) zu verstehen, zu lernen und um emotional etwas zu bewältigen.
Gemäss Collins et al. (2010) wird unser Fürsorgesystem durch zwei Arten von Situationen aktiviert:
1. Wenn eine uns nahestehende Person mit Gefahr, Stress oder Unbehagen zurechtkommen muss und entweder offen Hilfe sucht oder eindeutig davon profitieren würde.
2. Wenn eine uns nahestehende Person eine für sie bedeutsame Situation hat, die sie erkunden möchte, von der sie etwas lernen muss oder die sie zu bewältigen hat. Dabei benötigt sie entweder Hilfe oder sie scheint bereit zu sein, darüber zu sprechen, um Bestätigung, Unterstützung und Ermutigung zu erhalten.
Mikulincer M. & Shaver P. R. (2016, second edition): Attachment in Adulthood. Structure, Dynamics, and Change, p. 348.
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Wählen Sie für jede Aussage die Antwort, die am meisten auf Sie zutrifft. Sie erhalten am Schluss für jede der vier Fürsorgedimensionen ein separates Ergebnis.
1. Manchmal halte ich meinen Partner auf Distanz, wenn er (sie) eine Umarmung oder einen Kuss möchte.
2. Ich kann immer sagen, wann mein Partner Trost braucht, auch wenn er nicht darum bittet.
3. Ich stelle die Fähigkeit meines Partners nie in Frage, seine Entscheidungen selber zu treffen und seine Probleme selber lösen zu können.
4. Wenn mein Partner weint oder verzweifelt ist, dann möchte ich ihn möglichst schnell umarmen oder zumindest berühren.
5. Ich helfe meinem Partner, ohne mich übermässig in seine Probleme einzumischen.
6. Es kommt zu oft vor, dass ich es nicht merke, wenn mein Partner verärgert ist oder sich um etwas Sorgen macht.
7. Wenn mein Partner besorgt oder verstimmt ist, mache ich einen Schritt auf ihn zu und biete Unterstützung oder Trost an.
8. Es ist eine Stärke von mir, rasch zu merken, wann mein Partner meine Hilfe oder Unterstützung braucht und wann er/sie lieber allein ist.
9. Ich fühle mich wohl dabei, meinen Partner zu umarmen oder zu berühren, falls er/sie gerade Trost oder Beruhigung brauchen könnte.
10. Ich bin nicht sehr gut darin, mich auf die Bedürfnisse und Gefühle meines Partners einzustellen.
11. Ich neige dazu, mich übermäßig in die Probleme und Schwierigkeiten meines Partners einzumischen.
12. Ich mag es nicht, wenn mein Partner bedürftig ist und sich an mich klammert.
13. Ich respektiere stets die Fähigkeit meines Partners, seine/ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und seine/ihre eigenen Probleme selber zu lösen.
14. Manchmal vermisse ich die subtilen Anzeichen, die zeigen, wie sich mein Partner fühlt.
15. Wenn nötig, kann ich "nein" sagen, wenn mein Partner mich um Hilfe bittet, ohne dass ich mich deswegen schuldig fühle.
16. Ich neige dazu, zu dominant zu sein, wenn ich versuche, meinem Partner zu helfen.
17. Bei wichtigen Angelegenheiten kümmere ich mich zuerst um meine eigenen Bedürfnisse, bevor ich mich den Bedürfnisse meines Partners zuwende.
18. Die nonverbalen Signale meines Partners um Hilfe und Unterstützung nehme ich sehr aufmerksam wahr.
19. Es fällt mir leicht, mich abzugrenzen, so dass ich mich nicht übermäßig um meinen Partner sorge oder ihn übermässig beschützen will.
20. Ich bin sehr gut darin, die Bedürfnisse und Gefühle meines Partners zu erkennen, auch wenn sie sich von meinen eigenen unterscheiden.
21. Ich kann meinem Partner helfen, seine Probleme zu lösen, ohne die Kontrolle zu übernehmen.
22. Manchmal ziehe ich mich von den Versuchen meines Partners zurück, eine wohltuende Umarmung von mir zu bekommen.
23. Ich unterstütze immer die eigenständigen Bemühungen meines Partners, seine Probleme zu lösen.
24. Ich neige dazu, die Probleme meines Partners auf mich zu nehmen und fühle mich dann durch sie belastet.
25. Wenn mein Partner offensichtlich eine Umarmung will oder braucht, bin ich gerne bereit, sie zu geben.
26. Wenn ich meinem Partner bei etwas helfe, neige ich dazu, die Dinge "auf meine Art" zu machen.
27. Ich verstricke mich oft zu sehr in die Probleme und Bedürfnisse meines Partners.
28. Manchmal "verpasse" oder "missverstehe" ich die Signale meines Partners, wenn er (sie) um Hilfe und Verständnis bittet.
29. Wenn mein Partner weint oder emotional aufgewühlt ist, dann habe ich manchmal den Wunsch, mich zurückzuziehen.
30. Wenn mein Partner mir von einem Problem erzählt, dann bin ich manchmal zu kritisch gegenüber seinen Versuchen, wie er (sie) das Problem in den Griff bekommen will.
31. Ich schaffe Probleme, indem ich die Probleme meines Partners auf mich nehme, als wären es meine eigenen.
32. Wenn ich meinem Partner bei der Lösung eines Problems helfe, dann ist mein Stil mehr "kooperativ" und nicht so sehr "kontrollierend".